Landkreis und Stadtwerke Gießen starten Projekt zum Energiesparen in Schulen
Landkreis Gießen. Ein Pilotprojekt des Landkreises Gießen soll dazu beitragen, den Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch an Schulen zu reduzieren. Als Projektpartner bringen die Stadtwerke Gießen ihr Expertenwissen ein und vermitteln Schülern, Lehrern und Hausmeistern unter anderem, wie sich ohne finanziellen Aufwand ein großer Spareffekt erzielen lässt. Schul- und Baudezernentin Dr. Christiane Schmahl eröffnete die Auftaktveranstaltung.
„Nachhaltiger Ressourceneinsatz an kreiseigenen Schulen“ so nennt sich das jüngste Projekt des Landkreises Gießen und der Stadtwerke Gießen. Was sich dahinter verbirgt, ist schnell erklärt: Schüler und Lehrer sollen zum Wasser- und Energiesparen angeregt werden. Dazu sagt Dr. Christiane Schmahl als Dezernentin für Schule und Bauen: „Der Kreis bemüht sich, durch bauliche Investitionen, Energiekosten in öffentlichen Liegenschaften zu senken und so zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Neu gedämmte Fassaden, sparsame IT- und Elektrogeräte, moderne Heizungstechnik und Innenbeleuchtung sind aber nur ein Teil der Möglichkeiten. Denn auch die Nutzer von Gebäuden sind beim Energiesparen gefragt. Durch Umsichtiges Verhalten kann viel Energie eingespart werden.“
Der Landkreis Gießen hat deshalb das Pilotprojekt gestartet, das den Lehrerinnen, Lehrern, Schülerinnen, Schülern sowie dem Schulpersonal die Einsparung von Energie und Wasser durch Änderung des Nutzerverhaltens nahe bringen möchte. Gemeinsam mit den Stadtwerken Gießen wird das Programm nun in sechs Schulen im Landkreis Gießen umgesetzt. Dies sind die Grundschulen in Steinbach, am Eulenturm in Allendorf/Lumda und die Theodor-Heuss-Schule in Laubach sowie die Theo-Koch-Schule in Grünberg, die Gesamtschule Gleiberger Land und die Friedrich-Magnus-Gesamtschule in Laubach. Vor kurzem wurde den betroffenen Schulen das Konzept und die Ziele vorgestellt. Übernommen hatte diese Ausführung Michael Rösner, Leiter Privat- und Gewerbekundenvertrieb bei den Stadtwerken Gießen.
Die SWG bringen ihr Expertenwissen ein, um Kinder, Jugendliche, Lehrerinnen, Lehrer und Hausmeister beim Thema Energiesparen im Alltag fit zu machen. „Für den Erfolg ist es wichtig, alle Beteiligten einzubinden und zu motivieren. Die Stadtwerke zeigen allen Akteuren an den Schulen, wie sie mitwirken und was sie bewegen können“, erklärte Dr. Christiane Schmahl, Dezernentin für Schule und Bauen im Landkreis Gießen.
Für Hausmeister, Schulklassen und Lehrer haben die SWG jeweils spezielle Schulungen vorbereitet. Die Mädchen und Jungen lernen beispielsweise im „Workshop für Energiedetektive“, wie sie den Stromverbrauch oder die Temperatur im Klassenraum messen. Dazu Michael Rösner: „Wir möchten die Kinder langsam und altersgerecht an das Thema Energieeffizienz heranführen. Je früher sie ein Gespür dafür entwickeln und einfache Tipps kennen, desto besser.“
Die Lehrer sollen als gutes Vorbild vorangehen. Auf der Agenda ihrer Schulungen steht daher das Thema energiebewusstes Handeln weit oben. Anhand von Beispielen lernen sie, wodurch sich Einsparungen ohne Komfortverlust im Klassenzimmer erzielen lassen und wie sie gängige Verhaltensmuster – eigene und die der Schüler – ändern.
„Die Schülerinnen und Schüler erhalten verschiedene Arbeitsmaterialien und hilfreiche Tipps, die sich auch zu Hause positiv auf den Energieverbrauch auswirken. Außerdem lernen sie früh den richtigen Umgang mit Energie und Wasser kennen“, unterstrich Dr. Christiane Schmahl die Bedeutung des Projekts.
Vertiefen werden die Mädchen und Jungen aller Altersstufen dieses Wissen während des kommenden Jahres in sogenannten Energieclubs, die die landkreiseigenen Schulen ins Leben rufen wollen. Als Ansprechpartner steht den Arbeitsgemeinschaften ein SWG-Experte zur Seite. Die Stadtwerke Gießen stellen jeder Schule für einen bestimmten Zeitraum zudem Strommessgeräte sowie Thermometer mit Luftfeuchtigkeitsindikator zur Verfügung. „Erfolge motivieren, dranzubleiben oder es noch besser zu machen. Deshalb ist es wichtig, Verbräuche zu dokumentieren und einen Überblick zur wöchentlichen oder monatlichen Entwicklung zu geben“, erklärt Michael Rösner.
„Wenn alle an einem Strang ziehen, wird sich viel bewegen“, ist sich Mario Rohrmus, Projektleiter des Landkreises Gießen, sicher. Und er verspricht: „Das Engagement von Schülern, Lehrern und allen anderen Beteiligten soll sich nicht nur für den Landkreis rechnen, auch die Schulen profitieren finanziell. Denn die Hälfte des gesparten Geldes zahlen wir an sie aus.“ Über die Verwendung entscheidet die Bildungseinrichtung selbst.
Damit auch andere Schulen vom Projekt profitieren können und auch dort der Energieverbrauch reduziert werden kann, wollen die Beteiligten während der Projektphase ein praktikables Anreizsystem erarbeiten, das dann später allen Schulen zur Verfügung gestellt wird.
Die SWG belohnen die erfolgreichsten Sparer zusätzlich. Alle teilnehmenden Bildungseinrichtungen treten gegeneinander in einem Wettbewerb an. Wer den Verbrauch im Jahr 2014 prozentual am deutlichsten reduziert, erhält 750 Euro von den Stadtwerken. Für den zweiten Platz gibt es 500 Euro und für den dritten Rang 250 Euro. Außerdem loben die SWG einen Innovationspreis für die Schule mit der besten Idee zum Thema Energieeffizienz aus.
Derzeit ist das Projekt noch zeitlich begrenzt und läuft bis Ende 2014 an sechs kreiseigenen Schulen. „Auf die Ergebnisse sind wir sehr gespannt“, sagte Dr. Christiane Schmahl bei der Auftaktveranstaltung und sie versprach: „Wenn der Test erfolgreich verläuft, werden wir die Aktion auf sämtliche Schulen ausweiten.“