Schuldezernentin Schmahl (Bündnis 90/Die Grünen) wirbt für Busverkehr zur Grundschule in Villingen
Landkreis Gießen. Ein Schulbus hat zwei wichtige Funktionen: Er sorgt erstens dafür, dass Kinder und Jugendliche sicher ihr Ziel erreichen und zweitens reduziert er in hohem Maße den Individualverkehr rund um das Schulgelände. Im Umfeld der Willi-Ziegler-Schule in Villingen gab es in der jüngeren Vergangenheit hierzu immer wieder kritische Töne. Schuldezernentin Dr. Christiane Schmahl wirbt nun vor dem Start in das neue Schuljahr für Verständnis.
„Für die Villinger ist die Willi-Ziegler-Schule leicht zu Fuß zu erreichen“, sagt Christiane Schmahl, „die Kinder aus Nonnenroth sind jedoch auf eine Fahrmöglichkeit angewiesen und haben zum Glück den Schulbus, der direkt vor der Tür hält.“ Das bedeute auch, dass immer wieder Schulbusse die teils engen Straßen in Villingen bis zur Königstraße durchfahren, um die Kinder möglichst sicher an Ort und Stelle zu bringen und auch wieder abzuholen. „Die meisten Anwohner haben hierfür großes Verständnis, denn sie wissen: Sicherheit ist oberstes Gebot für die jungen Grundschüler.“
Busfahrer und Lehrkräfte seien sehr bemüht, die Buskinder gut zu beaufsichtigen. „Dies geht natürlich nur, wenn der Ein- und Ausstieg direkt bei der Schule ist“, macht Christiane Schmahl deutlich. Nur so könnten die Lehrkräfte ihrer Aufsichtspflicht für viele Kinder am Bus und auf dem Hof nachkommen und auch noch rechtzeitig zur nächsten Unterrichtsstunde wieder in der Klasse sein.
„Für viele ist das eine gute Lösung, denn so kommen Nonnenröther und Villinger in den Genuss dieser überschaubaren Schule mitten im Dorf, die auch durch ihre Lage eine Schule der kurzen Wege und des unbürokratischen, intensiven Austauschs ist“, ergänzt Schulleiterin Ortrud Lohrey. Mit den relativ kleinen vier Klassen und den wenigen Lehrern fördert die Schulgemeinschaft das Miteinanderlernen und -leben in besonderem Maße und pflegt darüber hinaus einen engen Kontakt zu Vereinen, Eltern und Großeltern sowie den Ortsansässigen.
„Die Willi-Ziegler-Schule in Villingen ist ein Ort der Begegnung und Öffnung“, sagt Christiane Schmahl, „ein Ort, an dem Familien ihre Kinder in ihrer unmittelbaren Nähe gut aufgehoben wissen.“ Denn auch die Betreuungsmöglichkeiten seien an dieser kleinen Schule besonders: Mit viel Engagement und Ehrenamt ermöglichten Villinger und Nonnenröther Vereine eine sehr kostengünstige Betreuung außerhalb der regulären Unterrichtszeiten bis 16 Uhr.
„Daher spreche ich an dieser Stelle einen Dank an alle verständnisvollen Anwohner aus und zugleich die Bitte um Einsicht an alle, denen das rechte Verständnis noch fehlt: Schule und Schulbus gehören zusammen.“ Ein Herausnehmen der Schulbusse aus dem Dorf hätte auch eine andere Konsequenz: ein deutlich erhöhter Individualverkehr der Mütter und Väter, die ihre Kinder dann nämlich selbst zur Schule bringen.
Darauf weisen Schulleiterin Ortrud Lorey und die Schuldezernentin des Landkreises Gießen, Dr. Christiane Schmahl, hin. „Wir tun im Landkreis sehr viel, um auch die kleinen Schulen zu erhalten und gerade den Kleinsten weite Wege in die Grundschule zu ersparen“, so Schuldezernentin Dr. Schmahl.
„Über Fahrten der Schulbusse durch die engen Dorfstraßen freut sich natürlich nicht jeder“, weiß Ortrud Lorey. Dennoch sollten die Kritiker bedenken, wie wichtig eine Grundschule für ein lebendiges Dorf ist. Daher danken Schulleiterin und die Schuldezernentin allen Anwohnern, die Verständnis für die Belange der Schule und den Schulbusverkehr aufbringen. An alle anderen appellieren sie: „Die Schulbusfahrten sind für die Kinder notwendig. Schulbus und Schule gehören zusammen und unsere Schule gehört mitten ins Dorf.“