(Hühner-)paradiesische Zustände konnten in der vergangenen Woche Mitglieder der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen erleben: Sie besuchten das „mobile Hühnerparadies“ des Biolandhofs Theiß in Grünberg-Lumda, um sich über die Situation bäuerlicher Betriebe im Landkreis Gießen zu informieren.
Erwartet wurden sie auf der Wiese von Edwin und Ulrike Theiß, deren Patenkindern, sowie zahlreichen Hennen und einem Hahn. Die Söhne Steffen (19 Jahre) und Leif (17 Jahre) hatten vor ca. 10 Jahren die Hühnerhaltung begonnen. Seither betreibt die Familie Theiß auf ihrem 70 Hektar-Hof eine Mutterkuhherde und seit vergangenem Jahr 3 mobile Hühnerställe im Nebenerwerb. Auf die Frage, warum sie sich für diese Art der mobilen Hühnerhaltung im Freien entschieden haben, obwohl der Arbeitsaufwand für die Versorgung der Hühner sehr groß ist, sagte Edwin Theiß, es sei ihnen ein Anliegen, Umwelt, Verbrauchern und vor allem den Tieren gerecht zu werden, und die Verbraucher würden die Qualität ihrer Produkte zu schätzen wissen. Jeder der 3 Hühnermobile – ausgestattet mit Photovoltaikanlage, Astro-Uhr, Legenestern, Tränken und Scharrraum beherberge ca. 225 Hennen, von denen jede ca. 280 Eier im Jahr legen würde. Die Direktvermarktung und der Vertrieb wird von der Familie in Eigenregie organisiert. Inzwischen gibt es die Eier, aber auch Kartoffeln, nicht nur auf dem Hof in Lumda, sondern auch in nahegelegenen Einkaufsmärkten zu kaufen.
Der Betrieb ist dem Bioland-Verband angeschlossen und entsprechend zertifiziert. Dabei finden regelmäßig im Jahr Kontrollen statt, die die ordnungsgemäße Praxis des Betriebs sicherstellen. So muss beispielweise jede Henne mindestens 4 qm Grünauslauf zur Verfügung haben. Dass dem so ist, davon konnten sich die Grünen vor Ort überzeugen, wie auch vom Geschmack der Eier beim anschließenden Mittagessen auf dem Hof.