Ausladend und majestätisch steht die Tanzlinde vor der Grüninger Kirche. Etwas zu ausladend, denn ohne Hilfe drohen ihre Äste abzubrechen, die im Laufe der vergangenen 250 Jahre immer schwerer geworden sind. Ein Holzgerüst diente lange als Stütze, bis es morsch war. Der Landkreis finanzierte dem Kultur- und Naturdenkmal eine neue Stützhilfe im Wert von rund 5600 Euro. „Soweit wollten wir es nicht kommen lassen“, betonte die Naturschutzdezernentin Dr. Christiane Schmahl, Bündnis90/Die Grünen bei einem Ortstermin. „Jetzt ist gesichert, dass sie noch viele weitere Jahre überdauern kann.“
Linden wurden und werden innerorts an zentralen Plätzen gepflanzt und erreichen bei fachgerechter Baumpflege oft beachtliche Größen, so wie das Exemplar in Grüningen. Tanzlinden werden in ihrem Wuchs geleitet, weshalb ihre Äste parallel zum Boden wachsen. Darunter wurde oft bei Festen getanzt. In der Vergangenheit waren Tanzlinden auch Orte der Gerichtsbarkeit und Versammlungsstätten.
„Die Investition hat sich gelohnt“, sagte die Grünen-Politikerin, sichtlich beeindruckt von den mächtigen Ästen, deren Gewicht von dem neuen Holzgerüst nun weiterhin mitgetragen werden kann. „Sie sind ortsbildprägend und auch heute noch finden oft dörfliche Feste um sie herum statt.“ Wären die Äste abgebrochen, hätte das auch die Zerstörung der Kultur- und Naturdenkmals bedeutet.