Kreisbeigeordnete Dr. Christiane Schmahl hat wie versprochen innerhalb des gesetzten zeitlichen
Rahmens den neuen Schulentwicklungsplan für die nächsten fünf Jahre vorgelegt. „Für diese
umfangreiche und fundierte Arbeit bedanken wir uns bei Verwaltung und Dezernentin
ausdrücklich“ äußern die VertreterInnen von SPD, Bündnis 90/die Grünen und Freien Wählern
übereinstimmend. Auch für die neue Darstellungsweise in Sozialräumen und die erstmals
verwendete statistische Herangehensweise mit Hilfe des Hildesheimer Bevölkerungsmodells sind
die KoalitionspolitikerInnen voll des Lobes. Ausgesprochen erfreut haben die KreispolitikerInnen
auch zur Kenntnis genommen, dass kein einziger Grundschulstandort mangels Nachwuchs in
den nächsten Jahren gefährdet ist.
Die demographische Entwicklung und eine verfehlte Schulpolitik im Land haben allerdings dazu
geführt, dass eine Gesamtschule auf dem Prüfstand steht. Die Gesamtschule Lumdatal in
Allendorf hat in den letzten Jahren fast die Hälfte ihrer Schüler verloren. Grund dafür war vor
allem die Einführung von G8 und eine damit verbundene Abwanderung der Rabenauer Schüler
und Schülerinnen an die TKS nach Grünberg. Obwohl die Gesamtschule Lumdatal keine eigene
gymnasiale Oberstufe hat, ist der Rückgang der Schüler vor allem im Haupt- und Realschulzweig
zu verzeichnen.
Die Koalition hat schnell entschieden, alles dafür zu tun, den Schulstandort in Allendorf zu
erhalten. Nicht ganz so einfach erschien das Wie. Nach langen und intensiven Diskussionen sieht
man den einzig gangbaren Weg zum Erhalt des Gesamtschulstandorts Allendorf in der
Umwandlung in eine Verbundschule. Dabei gibt die Koalition einem Verbund mit der TKS in
Grünberg Priorität vor der CBES in Lollar, zumal mit dieser Schule schon seit vielen Jahren eine
begrenzte Zusammenarbeit praktiziert wird.
Zwar spricht die räumliche Nähe zu Lollar eher für die CBES, für Standorte mit geringeren
Schülerzahlen hat allerdings die Schulform der integrierte Gesamtschule wie die TKS den
unbestreitbaren Vorteil, dass dann weniger Schüler erforderlich sind, um akzeptable
Klassenstärken und Jahrgangsbreiten zu erreichen“, so Hiltrud Hofmann (Bündnis90/Die
Grünen). „Die Schüler aus Allendorf und Staufenberg/Treis reichen nicht aus, um den Standort
Allendorf zu sichern, weshalb es darum gehen muss, die Schule für die Kinder aus Rabenau
wieder attraktiv zu machen“, argumentiert Günter Semmler (FW) hierzu.
Die endgültige Entscheidung für einen Schulverbund ist allerdings erst später zu treffen. Wie das
Schulgesetz es verlangt, stellt der Schulentwicklungsplan nur die Grundlage für eine spätere
Entscheidung dar und trifft diese noch nicht endgültig. Hier muss jetzt die Einrichtung eines
Schulverbundes mit dem Ziel einer späteren Verbundschule und die Umwandlung in eine
integrierte Gesamtschule aufgenommen werden. „Den Schulen in Allendorf und Grünberg soll
zunächst ein Schuljahr Zeit mit der klaren politischen Priorität für die TKS in Grünberg gegeben
werden, in einem Schulverbund mit einem langfristig tragfähigen pädagogischen Konzept die
Verbundschule vorzubereiten“, begründet Horst Nachtigall (SPD) die Tatsache, dass sich der
Kreistag dann noch einmal mit dem Thema befassen muss.
Die durchgeführte Anhörung mit Schulamt, Schulleitungen und Elternvertretungen hat gezeigt,
dass die betroffenen Schulleitungen zunächst eine politische Entscheidung wollen, bevor man
zielorientiert ein derart komplexes und weitreichendes Thema in Angriff nimmt. „Dies tun wir
mit der Schulentwicklungsplanung und erwarten, dass alle Beteiligten, Schulleitungen, Eltern
und Schulamt im Sinne der getroffenen Planung am Erhalt des Schulstandortes Allendorf
mitwirken“, so die drei Fraktionsvorsitzenden abschließend.