Sommertour 2016: Ministerin Hinz stellt die Initiative „BecherBonus“ vor, eröffnet die Kartoffelsaison 2016 und weiht ein Gewässer-Informations-Zentrum an der Lahn ein
„Die Initiative ‚BecherBonus‘ ist eine Kampagne zur Müllervermeidung sowie zur Ressourcenschonung und ist deshalb ein wichtiges Projekt. Sie soll dazu beitragen, den immensen Verbrauch an Einweg-Kaffeebechern zu verringern. Wir setzen mit diesem Anliegen auf Freiwilligkeit und ich bin froh darüber, dass Unternehmen wie die Bäckerei Siebenkorn sich so stark engagieren“, so Ministerin Hinz bei der heutigen Auftaktstation ihrer Sommertour in Marburg. Im April 2016 hat das Umweltministerium die Initiative „BecherBonus“ gestartet. Der verschwenderische Verbrauch von Einweg-Kaffeebechern verdeutlicht sich insbesondere in einer Zahl: nach Schätzungen werden in Deutschland jährlich rund 2,5 Milliarden Becher ausgeteilt, einmal benutzt und dann entsorgt. „Daraus ergibt sich die traurige Bilanz von 320.000 verbrauchten Bechern pro Stunde und rund 40.000 Tonnen Müll – alles nur schwer zu recyceln, da der Müll ungetrennt in öffentlichen Abfalleimern landet“, so Ministerin Hinz weiter. „Die Nutzung von Mehrwegbechern muss für Kundinnen und Kunden attraktiver werden. Darum gewähren die Betriebe, die an unserer Kampagne teilnehmen, einen Preisnachlass von mindestens 10 Cent auf einen Kaffee zum Mitnehmen, wenn die Kundschaft ihren eigenen Mehrwegbecher mitbringt. Wir sorgen damit für eine echte Win-Win Situation“, betonte Hinz. Zehn Unternehmen sind bisher Teil der Initiative. Da sich darunter große Ketten befinden, gibt es den BecherBonus bereits in mehr als 550 Verkaufsstellen in ganz Deutschland. Ziel ist es, noch mehr Unternehmen für die Teilnahme zu gewinnen.
Die zweite Station des Tages führte die Ministerin auf das Hofgut Dagobertshausen in Marburg. Hier eröffnete Hinz offiziell die Kartoffelsaison 2016. „Das Hofgut Dagobertshausen ist der perfekte Ort für die Eröffnung der diesjährigen Kartoffelsaison“, freute sich die Landwirtschaftsministerin. „Hier hat man sich an die regionale Nachfrage angepasst und bietet Erzeugnisse aus der Region für die Region an. Genau dafür setzt sich auch die Landesregierung ein.“ Allerdings war das Jahr bisher alles andere als ideal für den Kartoffelanbau: „Das Jahr begann zu kalt und später wurde es zu warm und schwül – unwetterartige Niederschläge haben ihr Übriges getan und die Pflanzen anfällig für Pilzkrankheiten gemacht. Auch darum ist es wichtig, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher die regionalen Erzeugerbetriebe jetzt auch unterstützten und sich beim Einkaufen bewusst für hessische Kartoffeln entscheiden“, appellierte Ministerin Hinz an die Öffentlichkeit. In Hessen werden derzeit auf 4.400 Hektar Fläche Kartoffeln angebaut. Das sind 700 Hektar mehr als noch im Jahr zuvor. Dies ist bemerkenswert, da der Kartoffelverzehr pro Kopf von 123 kg im Jahr 1960 auf 57 kg pro Kopf im Jahr 2014 zurückgegangen ist.
Die dritte Tagesstation der Sommertour war das Lahnfenster in Gießen. Hier konnten heute zwei neue Projekte des LIFE-IP-Projekts „LiLa – Living Lahn“ eingeweiht werden: ein neues Informationszentrum, der sogenannte „Touch-Kiosk“, und eine elektronische Fisch-Reuse, der „River-Watcher“. Das Projekt „LiLa – Living Lahn“ wurde vergangenes Jahr gestartet und hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Finanziert wird es sowohl von der EU, als auch durch Landesmittel aus Hessen. Drei Ziele werden durch das Projekt gefördert: die Herstellung des guten ökologischen Zustands der Lahn, die Stärkung eines umweltverträglichen Hochwasserschutzes und der Ausbau eines sanften und damit nachhaltigen Tourismus. Bereits seit 2007 werden an dieser Stelle Interessierten faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt ermöglicht. Seitdem erfreut sich das Lahnfenster großer Beliebtheit und wurde bereits schon einmal 2014 mit rund 900.000 Euro vom Land erweitert. Nun kommen mit dem „Touch-Kiosk“ und dem „River-Watcher“ zwei neue Informationsangebote hinzu. „Um für die Bedeutung des Gewässerschutzes zu werben, müssen wir die Bevölkerung mit dieser wichtigen Aufgabe vertraut machen. Gerade den nachfolgenden Generationen wollen wir vermitteln, dass Gewässerschutz eine spannende Angelegenheit ist, für die es sich lohnt aktiv zu werden“, betonte Ministerin Hinz bei der gemeinsamen Inbetriebnahme des „Touch-Kiosks“ und des „River-Watchers“ mit dem Gießener Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich am Lahnfenster in Gießen. Der „Touch-Kiosk“ ermöglicht eine Rund-um-die-Uhr Auskunft über Fische und die Gewässerökologie der Lahn. Mithilfe von Rätseln können Kinder und Jugendliche spielerisch ihr Wissen testen.
Der „River-Watcher“ scannt alle Fische, die an dieser Stelle vorbeischwimmen. Dadurch können Informationen über die verschiedenen Fischarten und deren Wanderverhalten gesammelt und aufbereitet werden. „Die Zusammenhänge unserer Umwelt werden immer komplexer. Sie auf eine einfache Art und Weise zu erklären und den Menschen näher zu bringen, ist die Absicht dieses Projektes“, erläuterte Hinz abschließend. „Solche Einrichtungen sind so toll, weil sie die komplexe Unterwasserwelt plastisch und begreifbar darstellen.“