Anlässlich eines Treffens mit Bewohnern des Berliner Refugee Camps, erklärt Tom Koenigs, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe:
„Die Berichte der Flüchtlinge sind erschreckend. Durch ein behördliches Verbot nahm ihnen die Polizei Schlafsäcke, Isomatten und Wärmeflaschen ab. Vereinzelt seien einige Protestanten sogar von Polizeibeamten geschlagen worden. Ein Teilnehmer brachte seinen Frust deutlich zum Ausdruck: „Deutschland tötet uns mit kalten Gesetzen. Mein Körper ist frei, aber meine Seele nicht.“
Viele der Gesprächsteilnehmer stammen aus Afghanistan und Iran. Sie flohen aus Angst vor Krieg oder politischer Verfolgung. Sie kamen nach Deutschland, um Schutz und Anteilnahme zu finden. Ein Teilnehmer erklärte, dass er vor allem studieren und arbeiten möchte. Doch unzureichende Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber und das mangelhafte Angebot an Bildungsmöglichkeiten dort hindern ihn daran. Die Residenzpflicht hält ihn gefangen. Das Menschenrecht auf Freizügigkeit muss auch für Asylbewerber und Geduldete gelten.
Die Bundesregierung muss die Flüchtlingsproteste ernst nehmen und auf ihre Forderungen eingehen. Den Vorwürfen über Polizeigewalt muss nachgegangen werden.“