Die Einigung für die juristische Aufarbeitung und der damit verbundene Durchbruch bei den Friedensverhandlungen sind ein wichtiger Schritt für Kolumbien. Das Händeschütteln von Präsident Santos und Farc-Anführer Timochenko in Havanna ist ein großes Bild für alle Freunde des Friedens. Beide haben Mut bewiesen, schließlich standen sie sich den Großteil ihrer Wirkungszeit als Feinde gegenüber.
Bis zum endgültigen Frieden ist es aber noch ein weiter Weg. Alle Beteiligten müssen mit Störmanövern rechnen, wie es sie auch in der Vergangenheit gab. Störmanöver, die von dem Irrglauben getragen sind eine der beiden Seiten könnte den Konflikt noch militärisch für sich entscheiden. Dem haben Präsident Santos und Comandante Timochenko nun endgültig eine Absage erteilt und einen Zeitplan für das Ende der Friedensverhandlungen vereinbart. Ich bin optimistisch, dass beide Seiten etwaige Störmanöver überwinden können. Je eher es einen endgültigen beiderseitigen Waffenstillstand gibt, desto besser für alle Beteiligten. Es wird trotzdem noch lange dauern, bis der Frieden in allen Teilen des Landes angekommen ist. Hier liegt eine große Aufgabe zu der sich alle Politiker und Bürger gemeinsam aufmachen müssen.
Deutschland kann den Prozess der Aufarbeitung der gewalterfüllten Vergangenheit Kolumbiens mit seinen Erfahrungen unterstützen, zahlreiche NGOs leisten einen Beitrag zu Frieden und Entwicklung im Land. Wir stehen an der Seite aller, die daran arbeiten dass der Frieden praktisch und dauerhaft wird.