Für den Erhalt der Wasserversorgung als öffentliche Aufgabe hatten sich die Fraktionen von Grünen, Freien Wählern und SPD mit einem Antrag im Kreistag stark gemacht. Hintergrund war eine EU-Konzessionsrichtlinie, bei deren Verabschiedung private Unternehmen zu immer stärkeren Einfluss im Bereich der öffentlichen Wasserversorgung gelangen könnten.
Bereits in der Diskussion in den Ausschüssen hatte sich abgezeichnet, dass der Antrag eine breite Mehrheit finden würde, und Hiltrud Hofmann, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Kreistagsfraktion, äußerte sich in Rahmen der Nachlese in der Fraktionssitzung erfreut, dass auch von Seiten der Opposition gute Ergänzungsvorschläge eingebracht wurden, die konstruktiv aufgegriffen werden konnten.
Im einstimmig angenommenen Antrag wird gefordert, den Bereich der Wasserversorgung vollständig aus der geplanten Dienstleistungsrichtlinie herauszunehmen. Auch wird der Kreisausschuss nun über die kommunalen Spitzen- und Fachverbände und gegenüber Martin Schulz (Vorsitzender des Europäischen Parlaments) und den beiden EU-Kommissaren Barnier und Oettinger die Position des Kreistages deutlich machen und sie auffordern, der geplanten Richtline zu widersprechen.
„Für uns Grüne ist die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ein Menschenrecht.“, sagte Alexander Wright, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen und ergänzte: „Daher gehören der Schutz und die Versorgung mit Trinkwasser als Daseinsvorsorge in die Obhut des Staates bzw. der öffentlichen Hand.“
Bereits im April hatte der grüne Kreisverband eine Informationsveranstaltung zum Thema „Wasser – öffentliches Gut oder Privatsache?“ organisiert, bei der Tom Koenigs und Nicole Maisch, die Sprecherin für Verbraucherpolitik der grünen Bundestagsfraktion, mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern über die Situation der Wasserversorgung in Europa und weltweit diskutiert hatten.
Auch für die Kreistagsfraktion der Grünen bleibt die Wasserversorgung nicht nur auf europäischer Ebene ein Thema, mit dem sie sich beschäftigt. Für die sitzungsfreie Zeit nach der nächsten Kreistagssitzung bereitet die Fraktion einen Besuch bei einem öffentlichen Wasserversorger vor, um sich vor Ort zu informieren.