Am vergangenen Samstag haben sich über 30.000 Menschen in Berlin eingefunden, um gegen die momentane Agrarpolitik zu demonstrieren. Unter 40 Gießenern die mit einem Bus des BUND Freitag Nacht nach Berlin gefahren sind, waren die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Kreisverbandes Gießen und Heike Habermann.
Sie ist Vorsitzende des Kreisausschuss für Umwelt, Naturschutz und Abfallwirtschaft. Ziel der Demonstration war es, die Bundesregierung, insbesondere Frau Merkel, zu einem Kurswechsel in der Agrarpolitik aufzufordern, Massentierhaltung zu beschränken und dem Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft eine klare Absage zu erteilen. Ziel soll eine gute und faire Landwirtschaft sein, die Natur, Tiere und Umwelt respektiert, um gutes und gesundes Essen für alle Menschen zu erwirtschaften.
Angeführt wurde die Demonstration von 70 Traktorfahrern und mehreren hundert Bäuerinnen und Bauern, die für faire Preise und gegen die Massentierhaltung demonstrierten. Zudem war eine große Vielzahl an Organisationen vertreten, wie zum Beispiel Bündnis 90/Die Grünen, Brot für die Welt, Greenpeace, Slow Food sowie Natur- und Tierschutzorganisationen aus aller Welt. Sie starteten gemeinsam am Potsdamer Platz und gingen vor das Kanzleramt, wo für Bundeskanzlerin Merkel Briefe mit Forderungen der Demonstranten an einer langen Wäscheleine angebracht wurden.
Veranstalter sprachen sich gegen das Freihandelsabkommen TTIP mit den USA aus und kritisierten die damit verbundenen Versuche, genmanipuliertes Saatgut oder so genannte „Chlorhühnchen“ nach Europa bzw. nach Deutschland zu importieren. So machten Stände, die an den Straßenrändern standen, auf Missstände und die Nachteile des Frei-Handels-Abkommen mit den USA aufmerksam. Kritik erntete auch die Tatsache, dass dieses Freihandelsabkommen hinter verschlossenen Türen und deshalb zutiefst undemokratisch verhandelt wird.
Aufgefordert zu der Demonstration hatte das Bündnis: „Wir haben es satt!“-, welches sich aus über 100 unterschiedlichen Organisationen zusammensetzt.
Es war dies die vierte Demonstration gegen die praktizierte Agrarpolitik, welche von „Wir haben es satt!“ ausgerichtet wurde. „Wir haben es satt!“ findet jährlich zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin statt.