Antrag der Fraktion B90/Die Grünen vom 19. Mai 2010
Der Kreistag spricht sich dafür aus, den Geltungsbereich der Clevercard für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende so zu erweitern, dass diese mit der Jahreskarte auch an Samstagen und Sonntagen im gesamten RMV-Gebiet fahren können.
Der Kreisausschuss wird aufgefordert, der VGO diesen Beschluss mitzuteilen und um Unterstützung zu werben. Alle Kreistagsmitglieder, die gleichzeitig Verteter in VGO/ZOV/OVAG-Gremien sind, werden gebeten, in den Gremien auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Als Zwischenschritt oder Feldversuch käme die Öffnung der Clecercard an Samstagen und Sonntagen im Kreisgebiet in Betracht.
Begründung:
Die CleverCard ist eine Jahreskarte des RMV für Auszubildende sowie Schülerinnen und Schüler der Gymnasialen Oberstufe. Sie gilt in der Woche für das bezahlte Tarifgebiet und in den Hessischen Schulferien darüber hinaus im gesamten RMV-Bereich. Sie ist vergleichsweise teuer, wenn man bedenkt, dass Schülerinnen und Schüler bis zur Klasse 10 leinerlei Beförderungskosten bis zur nächstgelegenen Schule zu tragen haben und Studierende mit dem Semesterticket ein absolut preisgünstiges Fahren im öffentlichen Nahverkehr ermöglicht wird. Für den hohen Preis der CleverCard sollten wenigstens von der Angebotsseite alle Möglichkeiten eröffnet werden, die den Verkehrsträgern keine Mehrkosten bereiten. Das Verkehrsangebot bliebe das Gleiche, lediglich die Anzahl der Fahrgäste würde zunehmen.
Es ist erstrebenswert, eine solche Regelung im gesamten Verbundgebiet anzuwenden. Als Zwischenlösungen oder als Feldversuch wäre aber auch für einen kurzen Zeitraum eine Regelung auf einzelne Kreise bezogen denkbar. Dann wäre der Vorteil für den Karteninhaber an den Wochenenden zwar deutlich geringer, man könnte aber die Nachfrage testen. Hierfür müsste sich der Kreis Gießen dann anbieten.
Da vielerorts über eine mangelnde Auslastung der Wochenendverkehre im Busbereich und auf den Bahnnebenstrecken geklagt wird, könnte eine zusätzliche Nachfrage geschaffen werden.
Viele Schülerinnen, Schüler und Auszubildende steigen sofort nach erfolgreicher Führerscheinprüfung auf das Auto um. Darüber freut sich sicherlich die Automobilindustrie und der Treibstoffhandel, nicht jedoch die Umwelt. Mit einer kleinen Steigerung der Attraktivität des ÖPNV könnten sich hier sicherlich auch einige neue Kunden werben lassen. Dies würde unter dem Strich sogar zu Mehreinnahmen führen und den hoch gesteckten Zielen zur CO2-Minderung näher kommen.