Antrag der Koaltionsfraktionen von SPD, Bündnis90 / Die Grünen und Freien Wahlern
Der Kreistag möge beschließen:
Der Kreistag spricht sich für die Beibehaltung der Halte der Regionalbahnzüge der Hessischen Landesbahn auf allen Unterwegs Stationen zwischen Gießen und Marburg aus.
Der Landkreis Gießen appelliert an den RMV und den ZOV, die Stationshalte des Main-Lahn-Sieg-Express im Abschnitt Gießen – Marburg nicht zu verändern.
Begründung:
Nach erfolgter Ausschreibung wurde mit den Fahrplanwechsel am 12.12.2010 die Leistung auf der RMV-Linie 30/40 mit dem „Main-Lahn-Sieg-Express“ von der Hessischen Landesbahn mit neuen Fahrzeugen übernommen.
Zu diesen Leistungen auf der Linie Frankfurt – Gießen – Wetzlar – Dillenburg – Siegen gehören auch einige Regionalbahnleistungen zwischen Gießen und Marburg. Analog zum stundlich verkehrenden MittelhessenExpress werden die Zuge nach Marburg in Gießen ebenfalls getrennt bzw zusammengeführt.
Ebenfalls mit dem Fahrplanwechsel am 12.12.2010 wurden auf der Main-Weser-Bahn die Fernverkehrsverbindungen in Richtung Norden um 30 Minuten beschleunigt. Die Beschleunigung brachte einen Versatz von ca 30 Minuten für die Abfahrtszeiten der IC-Verbindungen der großen Städte in Mittelhessen mit sich.
Neben dem IC-Angebot gibt es auf der Strecke noch einen RegionalExpress (RE) Kassel-Frankfurt-Kassel der zweistündlich verkehrt und damit den größeren mittelhessischen Städten Marburg und Gießen (sowie Kirchhain, Stadtallendorf und Neustadt/Hess) schnelle zweistündhche Verbindungen anbietet. Durch die zeitliche Verlegung des IC wurde der Stundentakt im Fernverkehr (IC und RE) zwischen Frankfurt – Gießen – Kassel aufgehoben. Fur die zeitliche Verlagerung des IC ist und war alleine die DB Fernverkehr verantwortlich.
Mit Fahrplanwechsel am 11.12.2011 halten die Fahrzeuge der Hessischen Landesbahn ohne Fahrzeitverlust – auch an den weniger frequentierten Haltepunkten wie Lollar-Odenhausen (Fnedelhausen) und Weimar-Niederweimar.
Somit wurde auf den Unterwegs Stationen zwischen Gießen und Marburg der Status Quo, wie er vor der Leistungsübernahme der Hessischen Landesbahn bestand, jetzt umstiegsfrei von und nach Frankfurt wieder eingeführt.
Seit über 2 Jahren begleitet eine Initiative „Maln-Weser-Bahn Im Takt“, die zweifelsohne auch schon einige (Anschluss-)Verbesserungen auf der Gesamtstrecke herbeiführen konnte und auf einen großen Unterstützerkreis zählt, die Wiedereinführung eines stündlich im Takt verkehrenden „Schnellzugangebotes“ zwischen Frankfurt-Friedberg-(Bad Nauheim-Butzbach) – Gießen – Marburg – (Kirchhain-Stadtallendorf).
Da solche eine „wünschenswerte“ Schnellverbindung nur mit Zusatzbestellungen über die Auftraggeber und dem RMV zu finanzieren wäre, die hierfür über keine ausreichende Finanzmittel verfügen, werben die Initiatoren insbesondere in der Stadt Marburg für die Umwandlung der Bedienungsform der Hessischen Landesbahn.
Die Stadt Marburg hat sich diese Forderung zu eigen gemacht (siehe PR-Bencht vom 16 02 2012). Sie fordert, dass alle Unterwegs Halte der Hessischen Landsbahn zwischen Gießen und Marburg entfallen sollen und stattdessen als RE-Zuge direkt von und nach Marburg geführt werden.
Für einen Fahrzeitgewmn von etwa 12 Minuten (zwischen Gießen und Marburg) sollen die Stationen in Gießen-Oswaldsgarten, Lollar, Fnedelhausen, Fronhausen, Niederwalgern, Weimar und Marburg-Süd nicht mehr angefahren werden. Reisende aus Lollar sowie Friedelhausen hätten wegen der stündlichen überholung des MittelhessenExpress in Gießen sodann nur noch eine zweistündige schnelle Verbindung nach und von Frankfurt.