Dezernentin Dr. Schmahl äußert sich zu Pressemitteilung von CDU-Kreistagsabgeordnetem Klaus Peter Möller
Landkreis Gießen. „Das Konzept für die Mülltonnen-Chips ist konsequent durchdacht und wurde in den Ausschüssen detailliert vorgestellt und diskutiert“, reagiert die Abfalldezernentin des Landkreises Gießen Dr. Christiane Schmahl auf eine öffentliche Kritik des CDU-Kreistagsabgeordneten Klaus Peter Möller. Weiter sagt sie: „Er hat aber an diesen Sitzungen leider nicht teilgenommen.“
Die Leerung der Mülltonnen wird vom Landkreis zum 1. Januar 2014 neu ausgeschrieben, weil dann der alte Vertrag ausläuft. Erst zu diesem Zeitpunkt sollen die Mülltonnen mit den neuen Chips ausgestattet werden. Für die neue Ausschreibung der Leerung war jetzt schon zu entscheiden, ob die Mülltonnen zukünftig weiter mit Barcodes oder mit Chips ausgestattet werden.
„Es geht dabei nicht um eine Kontrolle oder Überwachung der Bürger, wie es Herr Möller in Unkenntnis der Sachlage darstellt, sondern um die Identifikation der Behälter. Schlicht gesagt: Zu welchem Gebührenzahler gehört die Mülltonne“, so Dr. Schmahl. „Die Bürger im Landkreis profitieren von dem System durch Gebührengerechtigkeit und besseren Service.“ Überwacht werden dagegen die Abfuhrunternehmen, denn sie müssen nicht nur darlegen, wie viele Tonnen sie geleert haben, sondern auch welche. Wenn sich Bürger dann über nicht geleerte Tonnen beschweren, kann sofort nachgeprüft werden, wo der Fehler liegt.
Für die Identifikation der Behälter gibt es auf dem Markt aktuell die beiden Systeme Barcodes oder Chips. Die Fachleute der Abfallwirtschaft haben die beiden Alternativen gründlich geprüft und den Kreisgremien dann die Chips empfohlen. Grund dafür war, dass auch das alte System der Barcodes eine komplette Neuausstattung der Mülltonnen erfordert hätte und hier die Kosten genauso hoch wären wie bei der Ausstattung mit Chips. Im Vergleich der Systeme sind aber die Chips nahezu unzerstörbar, während die Barcodes sich durch Witterungseinflüsse und Abrieb leicht lösen.
Zudem sind auch die Lesegeräte für Chips langlebiger, weil sie per Funk die Mülltonnen identifizieren, während die Barcode-Lesegeräte außen an den Sammelfahrzeugen angebracht sind und leicht zerstört werden können.
Ein weiterer Grund für die Entscheidung, Chips an den Tonnen anzubringen ist, dass die Entsorgung von Müll in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden wird. Die Mengen an Restmüll sollen durch bessere Verwertung und Sortierung konsequent verringert werden. Auch für diese Aufgaben bietet der Chip durch eine zuverlässige Erfassung der Mülltonnen bessere Voraussetzungen.
„Die Aussage von Klaus Peter Möller, dass die Müllfahrzeuge derzeit nicht über Lesegeräte verfügen, ist richtig, aber völlig unerheblich“, sagt die Abfalldezernentin. Die Neuregelung werde erst ab 1. Januar 2014 gelten. In der Ausschreibung wird die Ausstattung der Sammelfahrzeuge mit Lesegeräten von den Abfuhrunternehmen verlangt. „Selbstverständlich werden die Tonnen erst dann mit Chips ausgerüstet, wenn auch die Sammelfahrzeuge mit Lesegeräten ausgerüstet sind“, so Dr. Schmahl abschließend.