28.671.000 Euro wurden in den vergangenen drei Jahren dem Landkreis Gießen im Rahmen des Hessischen Sonderinvestitionsprogramms (SIP) und des Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes (ZIP) insgesamt zur Verbesserung der Bildungsinfrastruktur der Schulen im Kreisgebiet zur Verfügung gestellt. Viel Geld, das sehr gut angelegt wurde, wie Dr. Christiane Schmahl (Bündnis 90/Die Grünen), Hauptamtliche Kreisbeigeordnete des Landkreises Gießen, meint. Als Schul- und Baudezernentin ist sie für die Modernisierungsmaßnahmen an den Schulen im Kreis verantwortlich. Mit dem, was in den vergangenen Jahren geschaffen wurde, ist die Kreispolitikerin sehr zufrieden: „Unsere Kinder im Landkreis Gießen haben durch die Investitionsmaßnahmen gewonnen. Und natürlich profitieren auch die Lehrer von den verbesserten Arbeitsbedingungen.“
Für den Alltag der Schülerinnen und Schüler und ihrer Lehrer spiele es zwar keine Rolle, aus welchem Fördertopf der Umbau ihrer Einrichtung bezahlt wurde, ein abschließendes Resümee lohne dennoch, sagt Schmahl. Mit den Mitarbeitern aus dem Bauamt hat sie kürzlich Bilanz gezogen, weil jetzt alle Maßnahmen aus dem SIP und ZIP abgeschlossen sind. „Allein die Pauschale zur Verbesserung des Lernumfeldes macht eine Fördersumme von fast zwei Millionen Euro aus. Damit konnten wir 56 Schulen im Landkreis Gießen mit finanziellen Mitteln bedenken und neue Möbel und Computertechnik anschaffen oder Fachräume ausstatten und Instandhaltungsmaßnahmen ausführen“, erklärt die Schuldezernentin.
Abhängig von ihrer Schülerzahl wurden den 40 Grundschulen im Landkreis Gießen jeweils zwischen 15.000 und 30.000 Euro von der Pauschale zur Verbesserung des Lernumfeldes zugewiesen. Für die Gesamtschulen standen jeweils 80.000 bis 90.000 Euro zur Verfügung. So konnten in Buseck Gerätschaften für die Fachräume, insbesondere die Physik, angeschafft werden, in Laubach wurde die IT auf Vordermann gebracht und in der Gesamtschule in Hungen wurde neues Mobiliar angeschafft. Moderne Ausrüstung für die Fachräume gab es auch an der Theo-Koch-Schule in Grünberg, wobei hier vor allem Sportgeräte und Musikinstrumente gekauft wurden.
In vier großen Teilbereichen wurde investiert. Zukunftsweisend ist die Beschaffung von IT-Infrastruktur für alle 56 Schulen im Landkreis. Unter diesen Bereich fallen die Beschaffungen von beispielsweise 66 Interaktiven Whiteboards, 259 TFT-Monitoren, 188 Personalcomputern, 42 Beamern, 35 Notebooks, 20 Präsentationseinheiten als mobiler Beamer-Notebook-Koffer und weiteren Kleinbeschaffungen wie Drucker und Scanner.
Der weitaus größte Betrag entfiel mit über 800.000 Euro auf die Ausstattung von Fachräumen. Dieser Teilbereich gestaltete sich äußerst vielfältig. Neben kleineren Ausstattungsgegenständen wurden hier zum Beispiel auch Digestorien, Lehrküchen, Musikinstrumente und Sportgeräte angeschafft. Die Erneuerung von Einrichtungsgegenständen (insbesondere Tische, Stühle und Schränke) schlug mit 575.000 Euro zu Buche.
Für kleinere Renovierungsarbeiten wurden noch einmal circa 200.000 Euro ausgegeben. Hierbei kam es unten Anderem zu Maler- und Streicharbeiten an der Gesamtschule Lumdatal in Allendorf, der Grundschule Allendorf, der Grundschule Biebertal, der Grundschule Langgöns, der Grundschule Linden, der Grundschule Pohlheim-Holzheim, der Grundschule Reiskirchen-Ettingshausen und der Georg-Kerschensteiner-Schule.
Daneben gab es zahlreiche Projekte, die der Landkreis Gießen gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen durchgeführt hat und die allesamt der Verbesserung der Kinderbetreuung in den Gemeinden dienen. Bei diesen so genannten Verzahnungsprojekten haben der Landkreis und einige Kommunen Möglichkeiten geschaffen, die soziale Infrastruktur in den Orten weiter auszubauen und die Kinder aus den Kindertagesstätten und den Grundschulen gelegentlich gemeinsam zu betreuen. Acht Kommunen wurden insgesamt rund 841.000 Euro Fördermittel zur Eigenumsetzung der Verzahnungsmaßnahmen weitergeleitet. Das heißt, dass die Städte und Gemeinden selbst die Bauherren waren und der Landkreis Gießen die Maßnahmen dank der Fördergelder finanziell unterstützt hat. Nutzungsverträge regeln, dass die Schulen und Kindergärten von den renovierten Räumen und Sportanlagen der Kommunen langfristig profitieren können.
Mit rund 240.000 Euro aus dem Fördertopf wurde die Kindertagesstätte in Fernwald-Annerod aus- und umgebaut, 100.000 Euro gab es für den Neubau der Kindertagesstätte in Großen-Buseck. Im Licher Stadtteil Langsdorf wurde die Sporthalle saniert, woran sich der Landkreis mit 100.000 Euro beteiligt hat und wo unter anderem die Grundschüler Sport treiben. Ebenfalls 100.000 Euro wurden der Gemeinde Wettenberg ausgezahlt, um damit die Kita in Wißmar um- und auszubauen. In Hungen hingegen wurden zwei Dorfgemeinschaftshäuser für die Kinderbetreuung umgebaut und jeweils ein Raum renoviert: für 78.000 Euro in Villingen und für 76.000 Euro in Obbornhofen.
Mit neuer Ausstattung wurde die Kita in Staufenberg versehen, was zusammen mit einer Teilsanierung mit rund 50.000 Euro unterstützt wurde. An die Stadt Staufenberg wurden zudem zwei Mal 25.000 Euro überwiesen, um die Kindertagesstätten in Mainzlar und Daubringen mit den Grundschulen zu verzahnen. 27.000 Euro wurden seitens des Kreises in zwei Maßnahmen zur Förderung des Sports in der Gemeinde Rabenau investiert Neben der Grundschule in Londorf ist ein Minisportfeld entstanden, außerdem hat die Schule neue Sportgeräte angeschafft. Der Bau einer Fluchttreppe an die Mehrzweckhalle in Fellingshausen wurde seitens des Landkreises Gießen mit 20.000 Euro unterstützt.
„Mit all diesen Maßnahmen wird auch die Lebensqualität in den Ortschaften gesteigert und das gesellschaftliche Miteinander aufgewertet. Nicht nur die Mädchen und Jungen in den Kindertagesstätten und Schulen profitieren davon, sondern die gesamte Gemeinde. Denn Gesellschaftsräume und Sportgeräte können meist auch von den Bürgern genutzt werden“, betont Christiane Schmahl die Bedeutung der Maßnahmen. Sehr zufrieden ist die Dezernentin auch mit dem fast überall reibungslosen Ablauf der Baumaßnahmen und der Zusammenarbeit zwischen Landkreis und den Kommunen. „Wir haben die Mittel aus den Sonderprogrammen gut genutzt und die Lehr- und Lernbedingungen an unseren Schulen entscheidend verbessert und modernisiert.“