Naturschützer beklagen: Herumliegende Teile sind eine Gefahr für Wildtiere
Viele Tierhalter holen in den Wintermonaten ihre Vierbeiner, die im Sommer draußen stehen, in den Stall – vergessen dann aber, die Weiden abzuräumen. Für Naturschützer ist das ein besonderes Ärgernis. Denn zurückgelassene Zäune stellen eine Gefahr für einige Wildtierarten dar, darauf macht die Untere Naturschutzbehörde aufmerksam. Dr. Christiane Schmahl (Bündnis 90/Die Grünen), Erste Kreisbeigeordnete und Dezernentin für Naturschutz im Landkreis Gießen, sagt: „Gerade Zäune können zu tödlichen Gefahren für Vögel und andere Wildtiere werden. In der Presse tauchen immer wieder abschreckende Bilder von qualvoll verendeten Tieren auf, denen nicht abgebaute Zäune zur Falle wurden. Leider passiert es trotzdem immer wieder, dass Draht und Pfosten auf dem Grünland zurückgelassen werden.“
Naturschutzdezernentin Schmahl appelliert deshalb an alle Weidenutzer und Tierhalter, aktuell nicht mehr gebrauchte Einzäunungen abzumontieren und wegzuräumen. Das nachlässige Verhalten sei vor allem bei Hobbytierhaltern beobachtet worden, die die Grünflächen im Sommer zur Freizeittierhaltung einzäunen und die die Flächen im Winter nicht nutzen. Bei professionellen Landwirten sei dies weniger ein Problem. Dennoch sind alle Weide-Nutzer aufgerufen, verantwortungsbewusst und umweltgerecht zu handeln.
„Wir rufen alle Naturbesucher auf, sich dafür einzusetzen, dass in der vegetationslosen Zeit Zäune abgebaut werden und gefährlicher Drahtschrott aus der Landschaft entfernt wird“, bittet Christiane Schmahl. Jeder könne bei seinen Spaziergängen darauf achten, wo unnützer Zaun aus Stacheldraht, Knotengeflecht oder alten Elektrolitzen Wildtiere gefährdet. Nur durch Entfernen dieses Abfalls kann vermieden werden, dass alte Zäune in Bäume einwachsen und eine große Gefahr für Wildtiere darstellen. Tiere verheddern sich darin, insbesondere Vögel verfangen sich mit ihren Flügeln. Oft kann man die Tiere nur noch durch Töten von ihren Leiden erlösen, weil ihre Verletzungen so schwer sind. Andere verenden einsam und qualvoll, gefangen in unnötig gewordenem Zaunmaterial.