Vor dem Hintergrund des neuen Internetangebots des HMUKLV, in dem die vielfältigen Angebote für Frauen im ländlichen Raum gebündelt dargestellt werden, hat Eva Goldbach die Landesregierung gefragt, in welcher Form sie diese Arbeit unterstützt.
Ministerin Priska Hinz antwortete:
Die Hessische Landesregierung unterstützt die Arbeit der Frauen im ländlichen Raum schon viele Jahre, etwa durch institutionelle Förderung des Landfrauenverbandes und Unterstützung von Projekten des Verbandes wie dem Bauernhof als Klassenzimmer und dem Programm Werkstatt Ernährung für Fünft- und Sechstklässler.
Eine weitere neue Form der Unterstützung der Frauen im ländlichen Raum stellt das neue Internetangebot des Umweltministeriums dar, das Informationen zur Förderung von Frauen im ländlichen Raum bündelt und über das Netzwerk „Arbeitskreis Frauen im ländlichen Raum“ informiert.
In diesem Arbeitskreis arbeiten Vertreterinnen des Landfrauenverbandes Hessen, von Frauenbüros verschiedener Landkreise, von den hessischen Kirchen, vom Verein hessischer Regionalforen und vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen zusammen. Die Internetseite informiert über Beratungseinrichtungen und Fördermaßnahmen, die sich gezielt an Frauen richten, etwa über das Angebot der Ländlichen Familienberatung. Zudem informiert der Arbeitskreis im Rahmen von Informationsveranstaltungen über Themen, die für Frauen im ländlichen Raum relevant sind. Neben der Pflege der Internetseite ist seitens der Landesregierung auch eine Unterstützung des Arbeitskreises durch die finanzielle Hilfestellung bei der Durchführung von Veranstaltungen oder Studien zum Thema Gleichstellung aus dem EPLR möglich.
Die Landesregierung misst dem Netzwerk „Arbeitskreis Frauen im ländlichen Raum“ aus folgenden Gründen einen wichtigen Stellenwert für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Familien im ländlichen Raum bei.
Ein wichtiges Querschnittsziel des Entwicklungsplans ländlicher Raum (ELER) stellt die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Nichtdiskriminierung dar. Dabei geht es beispielsweise darum, den gleichberechtigten Zugang von Frauen zu den Programmen und Initiativen der Förderung des ländlichen Raumes sicherzustellen. Gleichzeitig sollen Frauen gezielt bei der Erweiterung und dem Lernen neuer Kompetenzen unterstützt werden – beispielsweise bei der Diversifizierung des Betriebes, also wenn etwa das bestehende Angebot durch eine Käserei oder ein Hofcafé erweitert werden soll.
An der Bildung des genannten Arbeitskreises waren maßgeblich Partnerinnen des ELER-Begleitausschusses beteiligt, die nach einer Möglichkeit gesucht haben, die bisher im ELER nicht abgebildeten geschlechtsspezifischen Erfordernisse bei der Entwicklung des ländlichen Raums gezielt zu thematisieren. Die Mitglieder des Arbeitskreises wollen den Frauen im ländlichen Raum diesbezüglich konkrete Informationen und Hilfestellungen geben und den Austausch der Frauen untereinander fördern.
Ergänzend teilt die Landesregierung mit, dass im Juni 2015 eine Fachtagung mit dem Titel „Frauen MACHT im ländlichen Raum“ stattfand. Neben fachlichem Input zu Förderprogrammen und Perspektiven, der unter anderem von Mitarbeiterinnen des Umweltministeriums gegeben wurde, ging es beispielsweise auch um das Themenfeld Existenzgründung, aber auch um die Frage, wie sich Frauen auf dem Land vernetzen und durch gesellschaftspolitisches Engagement die Zukunft des ländlichen Raumes mitgestalten können. Die Veranstaltung wurde aus Mitteln der Technischen Hilfe ELER 2014 – 2020 mitfinanziert. Eine Folgeveranstaltung „FRAUEN MACHT 2“ ist von dem Arbeitskreis bereits angedacht. Diese Veranstaltung könnte dann in ähnlicher Form unterstützt werden.