Viele Projekte der zu Ende gehenden Legislaturperiode konnten Hessen nachhaltig verändern. Dies gilt insbesondere in der Umweltpolitik und beim Klimaschutz. Die Landtagsabgeordnete und umweltpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion Angela Dorn besucht deshalb verschiedene erfolgreiche Projekte in Hessen und möchte sich nach der Bilanz und den Möglichkeiten zur Weiterentwicklung erkundigen. „Bis 2050 soll Hessen klimaneutral sein. Das schaffen wir nur mit gemeinsamen Anstrengungen. Eine große Rolle spielt dabei auch unsere Ernährung.“, sagt Angela Dorn. ZAUG hat als eine von sieben Küchen erfolgreich am hessischen Modellprojekt CO2 –Optimierte Großküche in Hessen (CO2OK) teilgenommen. Es konnten durch verschiedene Maßnahmen CO2 eingespart werden. Pro Essen erzeugt ZAUG 1,26 kg CO2 und erreichte damit den niedrigsten Wert von allen teilnehmenden Betrieben.
Bei ZAUG mit dabei waren von den Grünen Katrin Schleenbecker, die Grüne Direktkandidatin der Stadt Gießen, Martin Tasci-Lempe (Kreisvorstandsmitglied) und Dipl.oec.troph. Hanne Weise. Frau Angelika Reul, (Prokuristin), der Küchenchef Herr Steven Pollack und die Oecotrophologin Anna-Lena Schubert begrüßten die Teilnehmer mit dem Tagesmenü von Tischlein Deck dich. Frau Reul informierte über die verschiedenen Angebote aus dem Bereich Mittagsverpflegung.
Nach einem Rundgang durch den Arbeitsbereich mit Besichtigung der „Konvektomatenstraße“, der riesigen Kochkessel und des „Elefantenrüssels“ (großer Pürierstab für Pürees u. Suppen) erläuterte der Küchenleiter Herr Pollack, wie durch energiesparende Küchentechnik CO2 eingespart wurde. Die Maßnahmen reichen über die regionale Anlieferung und Auswahl von Produktenüber die Nutzung von „Grün“-Strom bis hin Änderungen im Arbeitsablauf und der Arbeitstechnik. 82 % Co2-Einsparung konnten erreicht werden, in dem Kartoffelbrei nun aus frischen Kartoffeln hergestellt wird und nicht mehr aus gefriergetrocknetem Pulver.
Die Firma ZAUG beliefert derzeit mit „Tischlein deck dich“ u.a. 119 Kindertagesstätten und Hortgruppen in der Stadt und im Landkreis Gießen. Neben der Teilnahme am CO2OK- Modellprojekt machen sie mit dem Bio-Siegel seit zwölf Jahren deutlich, dass ihnen ökologische und nachhaltige Ernährung insbesondere für unsere Jüngsten eine Passion ist. Das Unternehmen zeigt vorbildhaft, regionale, saisonale und gesunde Ernährung geht auch mit einer Großküche und nimmt derzeit am Dialogforum „Essen in Hessen- Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“ teil.
Eine Herzensangelegenheit von Frau Reul ist die Beschäftigung von am Arbeitsmarkt benachteiligten Frauen. Wichtig ist, dass diese aus dem 450 Euro Job herauskommen und sich versicherungspflichtig einstellen lassen. Denn nur so kann die zukünftige Altersarmut verhindert werden. „Das ist ein wichtiges Anliegen, das auch wir in der Grünen Politik unterstützen wollen“ sagt Schleenbecker. Konkret berichtete Frau Reul von einem abgeschlossenen EU –Modellprojekt mit Förderung durch die Hessische Landesregierung und dem Landkreis Gießen. Das Projekt wird nun von ZAUG als Dienstleistungsagentur „Zeitgewinn“ für haushaltsnahe Dienstleistungen fortgeführt. Das Besondere daran ist, dass hier 15 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Frauen entstanden sind und nun durch die Kombination von Essensausgabe an Grundschulen und Dienstleistungen für Privathaushalte ein teilraumbezogenes Angebot im Landkreis entstanden ist und somit auch Frauen ohne PKW wohnortnah eine Stelle finden konnten.
„Der Bedarf, den ältere Menschen, junge Familien und alleinerziehende Frauen haben werden, wird zunehmen und wir werden uns für das Projekt für diese Bevölkerungsgruppe weiter einsetzen.“ so Angela Dorn.
Gruppenfoto (von links nach rechts): Steven Pollack, Angelika Reul, Angela Dorn, Martin Tasci-Lempe, Anna-Lena Schubert, Katrin Schleenbecker
Foto: Hanne Weise