Die Grünen halten es für notwendig, die Beiträge des Landkreises Gießen für Natur- und Tierschutz deutlich auszubauen. Dies ist ein wichtiges Ergebnis der Klausurtagung der Grünen Kreistagsfraktion in Hannoversch Münden, an der als Gäste auch Mitglieder der Grünen Jugend mitwirkten. „Der Naturschutz bei uns zuhause muss auf den globalen Klimawandel und dessen Folgen eingehen. Sowohl in unseren Wäldern als auch in der Landwirtschaft ist gegenwärtig spürbar, dass weltweite Klimaveränderungen nicht nur andere Baum- und Pflanzenarten erfordern, sondern auch eine neue Bewirtschaftung“, fasst der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Christian Zuckermann zusammen. Während der Klausurtagung seien konkrete Ziele für den Landkreis Gießen formuliert und in finanzielle Anforderungen an den Kreishaushalt 2020 übersetzt worden.
Die Grünen unterstreichen die Notwendigkeit, bei allen haushaltsrelevanten Themenbereichen die Ökologie und den Klimaschutz mit zu betrachten. So möchten sie zum Beispiel die Einführung eines kostenfreien Jobtickets für Kreisbedienstete unterstützen. Weiterhin sei bei der Haushaltsaufstellung das einmütige Votum der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe für deutliche Verbesserungen im Nahverkehr zu beachten, damit gerade auch in den ländlichen Regionen mehr Züge und Busse fahren. Auch möchten die Grünen dafür sorgen, dass an weiteren Schulen hochwertige Fahrrad-Abstellanlagen entstehen.
Viel Zeit widmeten die Grünen der Biodiversität im Landkreis Gießen und den zu ihrem Schutz erforderlichen Maßnahmen. So soll die untere Naturschutzbehörde (UNB) nicht nur personell verstärkt werden, auch der finanzielle Rahmen für Naturschutzprojekte müsse wachsen. Die Grünen möchten gewährleisten, dass die UNB einerseits die bereits bestehenden Aufgaben erfüllen könne und andererseits auch Projekte wie den Auenverbund Wetterau umsetze.
Unter anderem beim Schulessen sollen mehr regionale Produkte verwendet werden. Schrittweise solle der Anteil von regionalem und Bio-Essen in den Schulen steigen. Auch zum Tierschutz wurden Ideen entwickelt. So wünschen sich die Grünen, dass des Landkreises den Aufbau einer Wildtierklinik und einer Wildtierauffangstation an der Universität Gießen unterstützt. Um Tiertransporte zu vermeiden und die regionale Wirtschaft zu fördern, möchten sich die Grünen auch dem Thema „mobile Schlachtstätte“ widmen. Nach den Schließungen der Schlachthöfe in Gießen und Marburg bliebe für die Landwirte derzeit oft nur der Transport der Schlachttiere.
Im Bereich Bildung und Betreuung ist es den Kreisgrünen wichtig, dass für alle Kinder – egal ob mit oder ohne Handicap – nach der Schule eine Nachmittagsbetreuung gewährleistet und finanziert wird, sofern die Eltern dies wünschen. Neben dem Ausbau der Schulbibliotheken an weiterführenden Schulen solle auch die demokratische Bildung an Schulen und die Vertretung der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden.