„Wir wollen solch sensible Bereiche vor den Großplanungen für Gewerbegebiete der Regionalversammlung schützen.“
Wer in diesen Tagen aufmerksam durch Reiskirchen- Ettingshausen fährt, kann auf vielen Plakaten sowie farblichen Markierungen auf den Feldwegen den Unmut einiger Bürger lesen. Sie sorgen sich darüber, ob der Charakter des Ortes durch eine groß dimensionierte Gewerbeansiedlungsplanung erhalten werden kann.
„Die Interessenslagen können unterschiedlicher nicht sein“ bemerkt Gromes. „Da sind die Bürger, die ihre Lebensqualität mit der Ruhe und der wunderbaren Natur erhalten wollen. Andererseits ein Investor und heimischer Gewerbetreibender, der eine Betriebserweiterung plant und darüber hinaus zusätzliche eigene Flächen (100.000 qm) aus der bisherigen landwirtschaftlichen Nutzung zu einem Gewerbegebiet entwickeln möchte.“
Auf ihrer Sommertour durch den Landkreis hat sich Gromes über dieses heikle Thema gemeinsam mit Anwohnern, dem Ortsverband der Grünen und der Vorsitzenden der Grünen Fraktion in der Regionalversammlung, Dr. Christiane Schmahl, ausgetauscht.
„Dieses Vorhaben, mit diesen Dimensionen, passt nicht zu dem geschätzten Gewerbebedarf im Regionalplan für die Gesamtkommune. Dieser wird auf 9 ha beziffert, und die sind schon im Norden der Kerngemeinde fest eingeplant,“ sagt Renz Hornischer, Biolandwirt und Gemeindevertreter für die Grünen in Reiskirchen. Aus seiner Sicht und aus Sicht der Grünen Fraktion um Carolin Launspach (Fraktionsvorsitzende) sollte kein einziger qm landwirtschaftliche Fläche im geplanten Bereich verloren gehen.
Christiane Schmahl erläutert die Schwierigkeiten eines solchen Vorhabens. Wenn landwirtschaftliche Vorrangflächen zu einem Gewerbegebiet umgewidmet werden soll benötigt die Kommune dafür gewichtige Gründe. Hier werden wir Grüne bei möglichen Abweichungsverfahren sehr genau hinschauen.
Als Landratskandidatin ist Kerstin Gromes eine wertschöpfende Gewerbeentwicklung wichtig. Denn die Menschen benötigen Arbeitsplätze vor Ort. Sie müssen eine gute Infrastruktur vorfinden und die Kaufkraft sollte in der Region verbleiben. Deshalb ist es besonders wichtig die unterschiedlichen Interessenslagen und die Örtlichen Gegebenheiten objektiv abzuwägen. Grundsätzlich stehe sie für eine Politik mit Augenmaß. Im konkreten Fall kann sie sich eine Betriebserweiterung und Gewerbeentwicklung innerhalb des bestehenden Bebauungsplans mit seinen freien Gewerbeflächen sehr gut vorstellen.Besonders wichtig ist ihr zu betonen, dass solche sensiblen Bereiche wie landwirtschaftliche Flächen und wertvolle Natur vor den Großplanungen für Gewerbegebiete der Regionalversammlung geschützt werden.