Verwundert registrieren die GRÜNEN die massive Kritik der CDU am Verfahren
zur Lösung der Probleme der Willy-Brandt-Schule.
„Wenn die jetzige Dezernentin so vorgegangen wäre wie ihr Vorgänger, gäbe
es nichts an Taten zu kritisieren, weil sie dann ebenso wie dieser die
Brandschutzprobleme ausgesessen hätte“ konstatiert die Fraktionsvorsitzende
Hiltrud Hofmann. So aber habe Frau Dr. Schmahl endlich die Planung
aufgenommen, um das in die Jahre gekommene Schulgebäude einer
gründlichen Analyse zu unterziehen und die dringend notwendigen
Brandschutzmaßnahmen, aber auch eine zeitgemäße energetische Sanierung
in Angriff zu nehmen. Erst im Laufe der in diesem Rahmen durchgeführten
Untersuchungen der Gebäude seien die Kosten immer wieder nach oben
korrigiert worden.
„Es zeugt von großem Verantwortungsgefühl, wenn jetzt flexibel geprüft wird,
ob es günstigere Lösungen gibt, die obendrein auch noch den vielfältigen
Wünschen von Lehrern und Schülern gerecht werden könnte“ so Matthias
Knoche, Mitglied der GRÜNEN im Haupt- Finanz- und Rechtsausschuss. Dafür
sei die Koalition bereit einige Monate Verzögerung beim Beginn der Maßnahme
in Kauf zu nehmen.
Immerhin seien die Gebäude, die jetzt für die Schule als Ausweichquartier
während der Sanierung oder womöglich dauerhaft in Aussicht stehen, erst im
Dezember vergangen Jahres von der Bima verkauft worden.
Eingeleitet wurde die Vermarktung übrigens schon im Jahr 2011 mit einer
Machbarkeitsstudie, auf deren Grundlage dann im Oktober 2012 eine Fläche
von 69 ha zum Verkauf angeboten wurde. Ein Zeitfenster zum Handeln in
Richtung Sicherung für einen Schulstandort habe es für die derzeitige Koalition
nicht gegeben, ganz abgesehen davon, dass die Dimension des
Sanierungsbedarfs der Willy-Brandt-Schule damals noch nicht bekannt war.
Insofern sei die Entwicklung, dass jetzt als Ausweichquartier ein
Gebäudekomplex auf dem ehemaligen Depotgelände angeboten wurde, völlig
neu und unvorhersehbar gewesen.
„Ob sich diese Gebäude für einen dauerhaften Standort der Willy-Brandt-
Schule eignen, ob sie gemietet oder in saniertem Zustand gekauft werden
könnten, ob es noch weitere Möglichkeiten an anderen geeigneten Standorten
gibt und ob dies dann wirtschaftlicher und nachhaltiger als die Sanierung am
derzeitigen Standort ist, all dies kann erst die weitere Untersuchung klären“
stellt Alex Wright, stellvertretender Fraktionsvorsitzender fest.
Die Grünen wünschen sich jedenfalls eine intensive Diskussion unter allen
Beteiligten, um die bestmögliche Entscheidung für eine nachhaltige
Entwicklung der Willy-Brandt-Schule mit breiter Mehrheit zu treffen.