In einer Leistungsgesellschaft haben es diejenigen besonders schwer, die etwa aufgrund einer Behinderung ein wenig Rücksicht verdienen. Gerade diese Menschen in den Arbeitsalltag zu integrieren, ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Um den Begriff der Inklusion mit Leben zu füllen, muss er auch gelebt werden. Hier kann das Projekt MAASarbeit in Kooperation mit dem Servicebetrieb des Landkreises Gießen mit Thomas Hebel eine weitere Erfolgsgeschichte verbuchen. Der 27-Jährige hat nach einem Praktikum im Servicebetrieb des Landkreises einen Vertrag über eine Dauer von zwei Jahren erhalten.
Das Projekt MAASarbeit steht unter der Trägerschaft der Lebenshilfe Gießen e.V. und ist speziell auf die Vermittlung von Menschen aus dem Autismusspektrum auf den allgemeinen Arbeitsmarkt entwickelt worden. „Im Servicebetrieb der Kreisverwaltung am Riversplatz, der für die Reinigung und Hausmeistertätigkeiten der Schulen im Landkreis zuständig ist, wurde zu diesem Zweck zunächst ein Praktikumsplatz geschaffen“, berichtet die zuständige Dezernentin Dr. Christiane Schmahl.
Der junge Mann hat verschiedene Reinigungsaufgaben. Er leert Abfallbehälter in den Sitzungsräumen, den Teeküchen und Fahrradkellern, wischt Tische ab, bestückt Sanitäranlagen mit Falthandtüchern, Toilettenpapier und Flüssigseife, leert Geschirrspülmaschinen und räumt schmutziges Geschirr wieder hinein. „Es gefällt mir gut und ich habe keine Probleme hier zu arbeiten“, sagt Thomas Hebel. Seine Kolleginnen und Kollegen schätzen seine Zuverlässigkeit, mit der er seiner Arbeit nachgeht. Außerdem kümmert er sich auch um das optische Erscheinungsbild in den Aufzügen in den sieben Häusern am Riversplatz und sichtet täglich die Glaseingangstüren und reinigt sie bei Bedarf von Griffspuren und Fingerabdrücken.
„Wir haben schnell gemerkt, wie gewissenhaft Herr Hebel seine Aufgaben erledigt“, sagt Christiane Schmahl weiter. Nun hat ihn der Servicebetrieb des Landkreises Gießen mit 20 Wochenstunden für zwei Jahre eingestellt. Der Servicebetrieb hat sich dazu bereit erklärt, ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen und bietet eine dauerhafte Unterstützung für die gesamte Vertragslaufzeit an.
Auch bei der Lebenshilfe Gießen wird das Engagement des Landkreises sehr geschätzt, wie die für die Vermittlung zuständige Projektkoordinatorin Ina Blodig sagt: „Die Verantwortlichen des Servicebetriebes haben sehr schnell gelernt, welche Besonderheiten Herr Hebel mitbringt“. So sei beispielsweise ein detaillierter Arbeitsplan erstellt worden, in dem seine Aufgaben klar und deutlich beschrieben sind. Darüber hinaus seien die Arbeitsbedingungen exakt auf den neuen Mitarbeiter zugeschnitten worden. „Dieser Erfolg geht auf eine gelungene Kooperation zurück, in der Hand-in-Hand gearbeitet wurde“, fasst die Diplom-Pädagogin ihre Erfahrungen