August 2007
Für Bündnis’90/Die Grünen im Landkreis ist die Erkenntnis erfreulich, dass auch die Koalition im Landkreis die Notwendigkeit erkannt hat, einen Beitrag zur Verbesserung der Qualität in der Kinderbetreuung zu leisten.
„Wir sehen den Antrag der Koalition, eine Richtlinie zur Qualitätsverbesserung in der Kinderbetreuung für 0 bis 3-jährige zu erstellen, als einen ersten kleinen Schritt, den Auftrag des Landkreises als Träger der örtlichen Jugendhilfe zu erfüllen. Dennoch halten wir den Antrag in mindestens dreierlei Hinsicht für verbesserungsfähig“, so Ewa Wenig, sozialpolitische Sprecherin der Grünen.
Erstens sollte eine Richtlinie zur Qualitätsverbesserung in der Kinderbetreuung auch die älteren Kinder im Kindergartenalter (4 bis 6) einbeziehen.
Zweitens, müssen die finanziellen Bedingungen definiert werden, sonst bleibt der Koalitionsvorschlag möglicherweise ein medienwirksamer („Qualitätsoffensive“) aber doch nur hohler Alibiantrag: „Im Sozialausschuss wurde seitens der Koalition schon angedeutet, dass nicht ein mal der volle Betrag, den der Landkreis durch das Bambini-Programm spart, für die sog. Qualitätsoffensive in der Betreuung zur Verfügung stehen soll. Unter solchen Umständen von einer Qualitätsoffensive zu sprechen, wäre seltsam.“ – so Wenig weiter. Dabei ist die eingesparte Summe von ca. 550 Tausend Euro, angesichts der vielfältigen Bedürfnisse von über 100 Kinderbetreuungseinrichtungen im Landkreis, ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Grünen werden in der kommenden Kreistagssitzung einen entsprechenden Änderungsantrag einbringen.
Daher ist es drittens Notwendig inhaltliche Schwerpunkte zu setzten und sich auf konkrete Projekte zu konzentrieren: vor allem in den Bereichen der Elternarbeit und der Sprachförderung. „Angesichts eines hohen Anteils der Kinder mit Sprachdefiziten, sollte man vor allem Projekte zur Sprachförderung im Kindergarten entwickeln und umsetzen.“, betonte die Fraktionsvorsitzende Dr. Christiane Schmahl. „Der Sprachunterricht in den schulischen Vorlaufkursen beschränkt sich oft nur auf eine Stunde wöchentlich – das ist entschieden zu wenig und auch zu spät für die Kinder“, so Dr. Christiane Schmahl.