Sehr geehrter Herr Vesely,
sehr geehrter Herr Starzacher,
sehr geehrte Frau Goldbach,
sehr geehrter Herr Schäfer-Gümbel,
Sehr geehrte Frau Landrätin Schneider,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Klein,
sehr geehrter Herr Nieper,
liebe Schulgemeinde,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kinder des Schulchors,
am 23. Oktober 2014 waren wir in kleinerer Runde bereits einmal hier versammelt, um den Grundstein zu legen, der heute im Foyer zu sehen ist. Zum damaligen Zeitpunkt setzten wir den Grundstein in nackten Beton zwischen Schalung, Baustützen und dem üblichen Baustellentreiben. Den Grundstein heute zu sehen, im hellen, offenen Foyer, in einem Bau, den Schulkinder und Lehrkräfte schon eifrig mit Leben gefüllt haben, ist ein wunderbares Gefühl!
Wir sind einen langen Weg gemeinsam gegangen bis zur heutigen Eröffnungsfeier:
Seit der Entscheidung 2011, die alte Erich-Kästner-Schule abzureißen und einen Neubau zu planen, in dem beide Licher Grundschulen zu einer zusammengeführt werden und mit der Anna-Freud-Schule ein starkes Schulzentrum bilden sollen, ist viel passiert.
Zunächst fanden Elternabende statt, um Eltern und Lehrerinnen der Selma-Lagerlöf-Schule davon zu überzeugen, dass diese Entscheidung gut und richtig ist und um Ängste zu nehmen.
Es wurden Gespräche mit dem Bildungsbeirat geführt und gemeinsam mit den Schulleitungen der EKS und AFS ein Rahmen für die gemeinsame Nutzung des Schulstandortes festgelegt.
Im Oktober 2013 gab es die Projektgenehmigung des Ausschusses für Schule, Planen und Bauen des Kreistags. Im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten am Schulstandort mit der Errichtung der neuen Heizzentrale für EKS, AFS und Turnhalle.
Im Frühjahr 2014 erfolgte der Abriss der alten EKS gefolgt von der Rammpfahlgründung, die sicher vielen Licher*innen noch in Erinnerung ist.
In den folgenden rund eineinhalb Jahren entstand das Gebäude um uns herum: ein zweigeschossiger Bau in massiver Stahlbetonkonstruktion mit extensiven Gründach und Klinkerfassade.
Dieser Mehrzweckraum und das große Foyer bilden das Herz der Schule an das sich in westlicher Richtung im Erdgeschoss der Betreuungsbereich anschließt und im östlichen Teil des Gebäudes der Klassentrakt. Im Obergeschoss befinden sich im östlichen Teil ebenfalls Klassenräume und im Westen über dem Ganztagsbereich Verwaltung und Lehrerzimmer.
Dies alles hier ist der erste Grundschulneubau des Landkreises seit vielen Jahren und er ist in vielerlei Hinsicht beispielhaft:
Das Einsparen von Energie ist die einfachste Möglichkeit CO2-Emissionen aus der Wärmeerzeugung zu vermeiden und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Auch die neue Heizzentrale hilft durch effizientere Technik den Energieverbrauch der gesamten Liegenschaft zu reduzieren.
Ebenfalls beispielhaft ist die geplante sich überlagernde Nutzung von EKS und Anna-Freud-Schule durch die zum einen Synergien genutzt und zukünftige Leerstände am Standort vermieden werden und zum anderen Inklusion vorangebracht wird.
In diesem Sinne wurde die Mensa der AFS umgebaut und kann nun von Kindern beider Schulen genutzt werden, Klassen der EKS haben ihre Klassenräume in der AFS und auch die Fachräume der AFS werden von der EKS mitgenutzt. Im Gegenzug hat die AFS die Möglichkeit, in der großen Aula der EKS Veranstaltungen durchzuführen.
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich die aktive pädagogische Zusammenarbeit der EKS und der Anna-Freud-Schule hervorheben. Sie ist etwas sehr Wertvolles und Besonderes. Auch wenn die sich überlagernde Nutzung in den vergangenen Monaten zwischenzeitlich für einige Unruhe gesorgt hat, bin ich sicher, dass die Entscheidung, so zu planen, richtig war und der Schulstandort für alle Schülerinnen und Schüler sehr gute Lernbedingungen bieten wird.
Selbstverständlich war auch die Neugestaltung des gemeinsamen Außenbereichs. Zum einen wurden sowohl die Situation für die Busanfahrt als auch die Parkplatzsituation mit einer Kiss and Ride Zone deutlich verbessert.
Zum anderen – und noch wichtiger – wurde aber auch die Aufenthaltsqualität für unsere Schulkinder auf dem Schulhof verbessert. Denn im Hinblick auf den Ausbau der Ganztagsbetreuung wird natürlich die Möglichkeit draußen zu spielen und sich zu bewegen immer wichtiger. Die Spiellandschaft auf dem Schulhof ist sicher etwas außergewöhnlich aber Kinder wachsen ja in der Regel gern an ihren Herausforderungen und die grundsätzliche Sicherheit wurde nach den erforderlichen Änderungen durch den TÜV bestätigt. Im Frühjahr 2016 wird noch der Bolzplatz zwischen Turnhalle und Hausmeistergaragen fertiggestellt.
Neben dem großen Bewegungsangebot bieten die Außenanlagen mit zwei Hochbeeten, verschiedenen Obstbäumen und Beerensträuchern auch die Möglichkeit eigenes Obst und Gemüse zu ernten.
Im Spätsommer vergangenen Jahres wurde die gemeinsame Turnhalle aufgrund von festgestellten Schadstoffen saniert und in diesem Zuge auch der Brandschutz ertüchtigt. Zudem wurden eine moderne Deckenstrahlheizung und ein neues LED Beleuchtungssystem eingebaut.
Am Schulzentrum sind nun also für die Licher Kinder wirklich beste Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen.
Der Landkreis Gießen hat für die Sanierung der Halle rund 630.000€ und für die neue Erich-Kästner-Schule rund 10 Millionen Euro investiert – eine ziemliche Punktlandung was die Kostenplanung angeht und dafür gilt allen Beteiligten großer Dank. Denn eine so korrekte Kosteneinhaltung ist bei Bauprojekten der öffentlichen Hand leider nicht immer selbstverständlich. Denken Sie nur an den Berliner Flughafen oder die Elbphilharmonie. Dennoch sind 10 Mio Euro in den Zeiten leerer öffentlicher Kassen und für einen Landkreis, der unter dem kommunalen Schutzschirm steht, sehr viel Geld.
Aber wir investieren als Schulträger dieses Geld auch gerne. Denn es dient dazu, diesen Schulstandort hier in Lich fit zu machen für die Herausforderungen der kommenden Jahre, denken wir nur an die Ganztagsbetreuung, Mittagsversorgung oder auch die Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung.
Nun bleibt mir noch, mich bei allen Beteiligten sehr herzlich für die konstruktive Zusammenarbeit im Planungsprozess zu bedanken und der Schulgemeinde zu wünschen, dass sie, wenn nun langsam Ruhe eingekehrt ist, mit der neuen EKS einen Raum erhalten hat, in dem es sich gut lehren, lernen und leben lässt.