Erfolgreiches Projekt von Landkreis und ZAUG – Grundschule freut sich ab Schulbeginn über ein „Grünes Klassenzimmer“.
Zwei Wochen dauerten die Bauarbeiten, danach stand fest: Das Projekt „Grünes Klassenzimmer“ an der Launsbacher Grundschule war ein Erfolg. Drei Flüchtlinge aus der Gemeinschaftsunterkunft Wettenberg arbeiteten gemeinsam mit zwei Servicemitarbeitern des Landkreises Gießen an Sitzmöglichkeiten für eine Treppe des Schulhofs. Nun stellten die Zuständigen das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit vor: Dr. Christiane Schmahl (Bündnis 90/Die Grünen als Erste Kreisbeigeordnete), Rosemarie Kray (Servicebetrieb Landkreis Gießen), Daniel Kühn vom mobilen Einsatzteam des Landkreises, ZAUG-Mitarbeiter Tobias Kummer und einer der drei Praktikanten, Golestan Momeni.
Golestan Momeni, Irfan Mohammad und Afsar Khan verbesserten mit unterstützender Beratung der zwei Mitarbeiter des mobilen Einsatzteams eine Treppe zwischen Schulhof und Spielplatz. Mit einem vorzeigbaren Ergebnis: Ein neues Geländer sowie angrenzende Sitzmöglichkeiten für Kinder und Personal ergänzen nun die Anlage. Geplant wurde die Maßnahme vom Landkreis Gießen. Der stellte auch die dafür nötigen finanziellen Mittel für Baumaterialien zur Verfügung. Bau- und Schuldezernentin Christiane Schmahl befand: „Das Projekt ist sehr gelungen, es ist nicht nur ein Gewinn für die Grundschule, sondern auch für die drei Freiwilligen.“
Sprachbarrieren erschweren es Menschen, sich alleine in eine Gesellschaft und ihre Berufswelt zu integrieren. Auf Projekte wie freiwillige Praktika will die ZAUG Berufsbildungsgesellschaft auch weiterhin setzen. Damit Migranten auf ihre Erwerbstätigkeit vorbereitet werden können, bauen Aufträge wie das „Grüne Klassenzimmer“ Kompetenzen und Selbstwertgefühl der Beteiligten auf. Eine Praktikumsbescheinigung nach dem Ende der Baumaßnahme machte die Sache offiziell.
Daniel Kühn berichtete, dass die drei Flüchtlinge ihre Arbeit rasch verstanden und Freude am Lernerfolg hatten. Das Projekt hat verdeutlicht: Durch eine solche Zusammenarbeit werden Vorurteile abgebaut. Das Beherrschen der noch fremden Sprache ist der nächste Schritt. „Als nächstes steht ein Deutschkurs auf dem Plan“, erklärt Tobias Kummer, „denn es soll nie zum Stillstand kommen.“
Das bei ZAUG angesiedelte Projekt „Integration Move“ berät die Menschen direkt in den Gemeinschaftsunterkünften. Je nach Projekt spielen unterschiedliche Vorkenntnisse eine große Rolle. Für das „Grüne Klassenzimmer“ überzeugten der Lernwille der drei Bewerber und ihr Tatendrang. Tobias Kummer dankte besonders den Ehrenamtlichen Dr. Barbara Huisken und Edwin Borg, die den Kontakt zu den Freiwilligen hergestellt hatten. Ohne ehrenamtliches Engagement wären solche Aufgaben nicht zu stemmen, sagte er. Das Resultat kann sich sehen lassen.