Wir haben es bei der Europawahl in der Hand, ob wir weiterhin Plastik in Flüssen und Meeren, in unserer Luft, dem Boden und sogar in unseren Körpern haben wollen.
Längst verwandelt sich unser Planet in eine gigantische Abladestation für kontaminierten Filterstaub aus Müllverbrennungsanlagen, der in Salzstocklagern mit unabsehbaren Folgen für Flora und Fauna deponiert wird. Gleichzeitig lassen sich immer mehr gesundheitsschädigende Nanoteilchen im Grundwasser und in den Weltmeeren nachweisen. „Es gibt 500 Mal mehr Plastikpartikel im Meer als Sterne in unserer Galaxie“, heißt es in dem atemberaubenden wie augenöffnenden Dokumentarfilm „Plastic Fantastic“ von Isa Willinger.
Auf Initiative der Grünen Hungen und Lich hin haben viele Besucher*innen am vergangenen Sonntag im Kino Traumstern den Film Plastic Fantastic geschaut und sich mit der fast unaufhaltsamen Plastikvermüllung unseres Planeten beschäftigt. Doch ganz so düster muss die Zukunft gar nicht aussehen. Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt und Christian Zuckermann, hauptamtlicher Beigeordneter und Kreislaufwirtschaftsdezernent des Landkreises Gießen haben spannend und detailreich berichtet, was bereits in Gießen aber auch auf Bundes- und Europaebene getan wird.
Anna Lührmann führt an, dass bereits einige wirksame Maßnahmen auf den Weg gebracht wurden, wie bspw. das Einwegkunststofffondsgesetz, nach welchem Hersteller*innen eine Abgabe auf Kunststoffprodukte leisten müssen. So werden sie an den Entsorgungskosten beteiligt und motiviert, Verpackung zu reduzieren.
Auch mit der neuen Richtlinie Recht auf Reparatur lassen sich unnötiger Abfall und eine unnötige Verschwendung wertvoller Ressourcen unter anderem dadurch vermeiden, dass Waren repariert statt automatisch durch neue ersetzt werden.
Christian Zuckermann berichtet, dass der Landkreis Gießen große Anstrengungen unternimmt, um die Abfallmengen zu reduzieren. Um Kreisläufe zu schließen, müssen alle Möglichkeiten genutzt werden. Deswegen ist der Landkreis dem ReUse Netzwerk Mittelhessen beigetreten. Bevor Dinge (in der Regel) thermisch verwertet werden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten damit umzugehen. Am besten ist es natürlich, wenn man wiederverwenden kann. Sollte das nicht möglich sein wird recycelt. Um möglichst umfangreich und sortenrein zu sammeln wurde kürzlich das Konzept der Wertstoffhöfe verbessert. In den meisten Kommunen im Landkreis steht ein sehr umfangreiches Entsorgungsangebot kostenfrei zur Verfügung. Darüber hinaus legt der Landkreis Gießen großen Wert auf seine Abfallberatung.
Am 09. Juni ist Europawahl. Die Grünen werden auch weiterhin mit aller Kraft daran arbeiten unsere Erde als lebenswerten Raum für alle zu erhalten. Das heißt konkret:
Text: Jana Widdig, Bilder: privat